Es begab sich, dass im Jahre 1444 der Währinger Landknecht Kuno Jörg Thalheimer von der Schlacht gegen die Türken heimkehrte. Auf dem Weg in die westliche Vorstadt Wiens traf er auf einen Bären. Der junge Mann erkannte rasch dass der Teufel persönlich die Gestalt des Pelzigen angenommen hatte.
Um sein Leben ringend bis der Bär erschlagen war, brach der Landsknecht erschöpft und mit schweren Wunden übersät zusammen. Als er jedoch die Augen wieder aufschlug, stand abermals der Leibhaftige in Höllengestalt vor ihm.
Doch diesmal schlug er ihm ein Abkommen vor und bot ihm im Gegenzug, bei Erfüllung, reichliche Belohnung an. Allerdings waren Bedingungen daran geknüpft: „Wasche und kämme dich nicht, sieben volle Jahre lang, sammle alle Steine denen du begegnest und wirf diese auf einen Haufen zusammen und zu guter Letzt darfst du keine andere Kleidung tragen als ein Bärenfell!”
Der Landknecht Thalheimer sah keine andere Möglichkeit und ließ sich auf den Handel ein. Fortan war Kuno, der Unterschlupf in einem leer stehenden Stall am Stadtrand fand, nur noch mit einem Bärenfell bekleidet zu sehen.
Das Schicksal wollte es, dass ein wohlhabender Gastwirt aus der Rotenturmstraße mit seinen drei Töchtern am Stadtrand auf Sommerfrische war. Als sie eines Tages auf Kuno trafen, verliebte sich eine der drei Töchter in den wilden Mann. Sie war von seiner Kraft und Ausdauer angetan. Der Vater jedoch, wie auch die Schwestern verhöhnten sie deshalb und bestraften sie mit Verachtung. Sie ließ sich von ihrer tiefen Liebe aber in keinster Weise abbringen.
Sieben Jahre gingen seit dem Pakt mit dem Teufel ins Land. Kuno hatte sich an die Abmachung gehalten. Deshalb blieb dem Beelzebub nichts mehr anderes übrig, als seine Seele wieder freizugeben.
Als Kuno sich gewaschen, die Haare und Nägel geschnitten und sich rasiert hatte, kam er zu seinem Stall zurück und sah, dass sich der Haufen gesammelter Steine in pures Gold verwandelt hatte. Als reicher und ehrenhafter Mann ging er mit einem prunkvollen Ring in die Rotenturmstraße und hielt um die Hand der Wirtstochter an. Der Vater war plötzlich sehr von der Veränderung angetan und willigte in die Heirat ein.
Kuno erwarb sodann, mit seiner Frau, den Gasthof in der Währinger Straße 85. Fortan wurde hier nicht nur mehr Wein ausgeschenkt, sondern täglich Feste und Tanzreigen veranstaltet.
Im Jahr 1884 entstand in der Währinger Straße 85 das „Wilde Mann Cafe“, welches ab 1950 vom Ehepaar Czehak bis 2009 betrieben wurde.
Wir knüpfen an diese sagenträchtige Tradition an und werden sie im Zeitgeist der 2000er fortführen. Dabei wollen wir dem „Wilden Mann“ mit Keller, Küche und Gastlichkeit alle Ehre erweisen!
& ein aufmerksames Team